Fahrzeuge a.D. im Detail
Handdruckspritze
Indienststellung
1989
Außerdienststellung
unbekannt
Modell
Handdruckspritze der Feuerwehr Requisiten Fabrik von C.D. Magirus in Ulm
Im Jahre 1898 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Schwalbach eine Handdruckspritze aus der "Feuerwehr Requisiten Fabrik von C.D. Magirus in Ulm". Es handelt sich um eine damals weit verbreitete Pumpenkonstruktion mit Doppelkolbenpumpwerk mit mittig zwischen den Kolben angeordnetem Windkessel. Der "Windkessel" ist ein luftgefüllter Kessel, in den das mit einem Kolbenhub geförderte Wasser, welches nicht unmittelbar dem Pumpenausgang zugeführt werden (begrenzter Durchfluss), hineingepresst wird. Während des Leerhubes der einzelnen Zylinder wird das Löschwasser durch die im Windkessel komprimierte Luft dann herausgedrückt und führt zu einem kontinuierlichen Wasserfluss am Pumpenausgang.
Die Handspritze ist in Form einer zweiachsigen Kutsche mit Kutschbock aufgebaut, in deren Mitte ein offener Wasserkessel mit dem Pumpwerk eingebaut ist. Der offene Wasserkessel dient in erster Linie dazu, das, mittels damals in jedem Haushalt vorhandenen Leder- oder Leineneimern geförderte Löschwasser auf zu nehmen. Seitlich ist ein Sauganschluß für die mitgeführten Saugschläuche vorhanden, um Löschwasser direkt aus offenem Gewässer zu zu fördern.
Holzleiter
Indienststellung
1909
Außerdienststellung
unbekannt
Modell
Magirus Patent Leiter
Die Magirus Patent Leiter war die erste von aktuell insgesamt 3 Drehleitern. Sie ermöglichte es eine lange Leiter mit Pferden zu ziehen und so die Anrückezeit zu verkürzen und Menschen aus höheren Lagen zu retten.
Bis heute ist sie im Besitz der Feuerwehr und wird bei Veranstaltungen ausgestellt.
Dies ist der Restaurationsarbeit von Peter Schad und Rüdiger Boss zu verdanken!
Hydrantenkarren
Indienststellung
1913
Außerdienststellung
unbekannt
Modell
unbekannt
Im Jahre 1913 wurde die Feuerwehrausrüstung um einen Hydrantenkarren ergänzt, um neben dem Bächen und den teilweise auf Privatgrundstücken vorhandenen Brunnen auch das neu entstehende Trinkwassernetz für die Löschwasserversorgung nutzbar zu machen.
Der Hydrantenkarren enthält neben den entsprechenden wasserführenden Armaturen zwei Schlauchhaspeln. Der Karren befindet sich im Museumsbestand der Freiwilligen Feuerwehr Schwalbach am Taunus.
Das Bild entstand anlässlich des 120 Jahr Feier im Jahre 2007.
Schlauchkarren
Indienststellung
unbekannt
Außerdienststellung
unbekannt
Modell
unbekannt
Ein Schlauchkarren, ausgestattet mit Wasserführenden Armaturen und - natürlich - Schlauchmaterial vervollständigte die Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr Schwalbach.
Auch dieses Fahrzeug war für Handzug ausgelegt und befindet sich ebenfalls im Museumsbestand der Feuerwehr.
Die "Flader"
Indienststellung
1937
Außerdienststellung
unbekannt
Modell
Flader Motorspritze "Siegerin"
Am 11.12.1937 wurde die erste motorgetriebene Spritze bei der Feuerwehr Schwalbach ausgeliefert. Es handelte sich hierbei um eine Motorspritze vom Typ "Siegerin" der Firma Flader.
Die Flader befindet sich heute noch im Besitz der Feuerwehr Schwalbach und ist nach umfangreicher Restauration wieder voll funktionsfähig.
Schlauchhaspel
Indienststellung
1937
Außerdienststellung
unbekannt
Modell
unbekannt
Eine fahrbare Schlauchhaspel ergänzte die Tragkraftspritze "Siegerin" aus dem Hause Flader / Jöhstadt. Wie bereits die Siegerin ist die Schlauchhaspel im Polizeigrün der in "Feuerschutzpolizei" umbenannten Feuerwehreinheiten des sogenannten 3. Reiches, lackiert. Die Umbenennung der Feuerwehren und die fremdartige Lackierung der fahrzeuge erfolgte auf Grund des "Gesetz über das Feuerlöschwesen" vom 23. November 1938. Durch dieses Gesetz wurden die Feuerwehren in die "Ordnungspolizei" eingegliedert, die Fahrzeuge mussten in "dunkelgrün - glänzend" umlackiert werden.
Adler Standard
Indienststellung
1937
Außerdienststellung
unbekannt
Modell
Adler Standard 6 12/50
Mit der Beschaffung der Adler Standard 6 12/50 Limousine begann das Automobilzeitalter bei der Feuerwehr Schwalbach. Das Fahrzeug diente als Zugfahrzeug für die Flader Motorspritze.
Das Foto zeigt den damaligen Wehrführer Leonard Steiner am 22.01.1938, dem Tag der Indienststellung.
Der Verbleib der Adler Limousine ist unklar, die Spur des Fahrzeugs verliert sich in den Wirren des 2. Weltkrieges.
LF 15 ("Lottchen")
Indienststellung
1944
Außerdienststellung
1971
Modell
Opel Blitz 3,0t
Die Geschichte des Löschfahrzeugs 15 beginnt gegen Ende des zweiten Weltkriegs im Jahr 1944 auf einem Bahngleis in Eschborn. Dort wurde das Fahrzeug, welches ursprünglich für den Kriegseinsatz gebaut wurde, vom damaligen Feuerwehrkommandanten und seinem Enkel in Empfang genommen. Seit diesem Tag befindet es sich ununterbrochen in Besitz der Schwalbacher Feuerwehr und verfügt zudem über eine bis heute funktionsfähige Pumpe und ist TÜ abgenommen.
Das "Lottchen" war das erste Kraftfahrzeug, welches im Dienste der Schwalbacher Wehr stand und erhielt seinen Spitznamen von dem Pferd, welches zuvor die Pferdefuhrwerke an die Einsatzstelle zog. Bis auf wenige Ausnahmen befindet sich das Fahrzeug noch im Originalzustand, lediglich das Blaulicht und die Blinker wurden nachgerüstet.
TLF 16
Indienststellung
1962
Außerdienststellung
1987
Modell
Magirus Deutz Mercur
Mit dem TLF 16 verfügte die Feuerwehr Schwalbach ab 1962 über ein zweites Löschfahrzeug. Ursprünglich sollte ein kleineres TLF 8 beschafft werden. Aufgrund des rasanten Bevölkerungsanstiegs in den 60er Jahren wurde kurzfristig beschlossen, ein größeres Tanklöschfahrzeug zu beschaffen, um so den Brandschutz besser gewährleisten zu können.
Das Fahrzeug wurde 1987 durch ein Tanklöschfahrzeug gleichen Typs ersetzt und nach Teneriffa verschifft, wo es noch einige Jahre im Dienst stand.
MTW 1. Generation
Indienststellung
unbekannt
Außerdienststellung
unbekannt
Modell
Volkswagen Bulli
Der erste Mannschaftstransportwagen der Freiwilligen Feuerwehr Schwalbach am Taunus war ein VW Bus der ersten Generation. Das Anfang der sechziger Jahre gebaute Fahrzeug verfügte über den klassischen 4 Zylinder Boxermotor aus dem Käfer und leistete sagenhafte 34 PS.
Da die Schiebetür noch nicht erfunden war, fand sich auf der rechten Fahrzeugseite eine Doppelflügel Tür, deren Türflügel beim Öffnen um nahezu 180o geschwenkt werden konnten und so die komplette Türbreite zum Laden von Gerät nutzbar machten. Viele Feuerwehren in Deutschland nutzten einen VW Bulli als TSF, da durch die Türkonstruktion die Tragkraftspritze eingeschoben werden konnte. Der in Schwalbach als MTW eingesetzte Bulli verfügte über insgesamt 9 Sitzplätze. Im Heck führte das Fahrzeug wasserführende Armaturen und Schlauchmaterial mit.
Als Signalanlage diente eine Rundum Kennleuchte und ein klassisches Tonfolgehorn mit elektromagnetischen "Anschlaghörnern" (Hupen). Die Funkanlage bestand aus einem FuG 7b von SEL und einem tragbaren FuG 10, ebenfalls SEL.
Im Jahre 1976, nach Indienststellung eines ELW 1 auf VW T2, erhielt der MTW im Bereich der Fensterreihe und der Fahrzeugfront eine Lackierung in weiß, weiterhin wurde die Heckklappe mit FEUERWEHR beschriftet.
Der MTW wurde nach der Beschaffung des zweiten ELW auf VW T3 in den Ruhestand entlassen.
LF 16
Indienststellung
1971
Außerdienststellung
2001
Modell
Magirus Deutz FM 170 D 11
Das LF 16 wurde 1971 als Ersatz für die "Lotte" beschafft. Damit stand der Feuerwehr ein nach damaligen Maßstäben modernes Löschgruppenfahrzeug zur Verfügung. Das fahrzeug verfügte über eine umfangreiche Beladung zur Brandbekämpfung sowie eine vierteilige Steck- und eine Schiebleiter. Die Beladung für Einsätez zur technischen Hilfeleistung war hingegen spärlich. Das Fahrzeug stand 30 Jahre zuverlässig im Dienst der Feuerwehr Schwalbach und wurde nach der Beschaffung des HLF im Jahr 2001 an die Partnerstadt Olkusz in Polen abgegeben
DLK 23/12
Indienststellung
1975
Außerdienststellung
2011
Modell
Magirus Deutz FM 170 D 12
Die erste motorisierte Drehleiter wurde 1975 in Dienst gestellt. Durch den montierbaren Korb konnten Menschen sowohl direkt über die Leiter als auch über den Korb als Transportmittel gerettet werden.
Die Besatzung der Drehleiter war zu dieser Zeit 1/8, also mit 9 Personen.
ELW 1. Generation
Indienststellung
1976
Außerdienststellung
unbekannt
Modell
Volkswagen Bulli
Der erste ELW 1 der Freiwilligen Feuerwehr Schwalbach am Taunus wurde der Feuerwehr anlässlich der Feierlichkeiten zum 90 jährigen Jubiläum im Jahre 1976 übergeben. Es handelte sich, wie schon beim MTW, um einen VW Bulli, diesmal einen T2 mit 70 PS. Das Fahrzeug wurde in einer, zur damaligen Zeit revolutionären, Rot / Weiß - Lackierung ausgeliefert und verfügte erstmals über hochgesetzte Blinker im Heckbereich.
Wie bereits beim MTW handelte es sich um einen 9-Sitzer, dessen Sitzbänke aber nicht mehr in Reihe, sondern einander gegenüber angeordnet waren. Zwischen den Sitzbänken befand sich ein aufklappbarer Arbeitstisch, an dessen Seite, am Fensterrahmen, eine zweite Sprechstelle für das 4m BOS Funkgerät angebracht war.
Die Signalanlage bestand aus einer HELLA - Rundum Kennleuchte und einem HELLA Tonfolgehorn mit zwei Anschlaghörnern. In der Folgezeit erhielt der Bulli ein FIAMM Presslufthorn mit vier Schallbechern und eine Lautsprecheranlage.
Die Funkanlage bestand aus einem FuG 8b und einem, an an eine Dachantenne angeschlossenem FuG 10, beide aus dem Hause Bosch. Das FuG 10 verfügte erstmals über eine im Fahrzeug verbaute Ladehalterung.
GW
Indienststellung
1979
Außerdienststellung
2008
Modell
Volkswagen LT 28
Der GW wurde 1979 als Gebrauchtfahrzeug beschafft und in Eigenarbeit umgebaut. Der GW ermöglichte es der Feuerwehr Schwalbach umfangreiche technische Hilfe, wie etwa bei Verkehrsunfällen, zu leisten.
ELW 2. Generation
Indienststellung
unbekannt
Außerdienststellung
1990
Modell
Volkswagen Transporter T3 Syncro
Der ELW der zweiten Generation war wieder ein VW Bulli, diesmal ein T3 syncro, also mit Allradantrieb.
Mit seinen Doppelscheinwerfern, den integrierten Frontblitzern und Nebelscheinwerfern war das Fahrzeug eine imposante Erscheinung. Als Sondersignalanlage diente ein Hella RTK 4 Blaulichtbalken in Drehspiegeltechnik, später kam eine einzelne Heck - Blitzleuchte im Bereich der Heckklappe als Heckabsicherung dazu.
Bewährt hatte sich die Anordnung der Sitzbänke im Fond, die, wie bereits beim ELW der ersten Generation, einander gegenüber liegend eingebaut wurden. Ein aufklappbarer Tisch komplettierte die Ausstattung der Mannschaftskabine.
Zwischen Fahrer- und Beifahrersitz befand sich bei diesem Fahrzeug erstmals ein Einbauschränkchen, mit Schlüsselkasten, Kartenmaterial und einem Thermodrucker, mit dem über das eingebaute Mobiltelefon Faxe empfangen werden konnten.
Hinter der Heckklappe fand sich eine Schublade auf Schwerlastauszug, mit Warnfackeln, Faltsignal und Notfallkoffer nebst HWS - Stützkragen. Oberhalb des Auszuges befand sich eine Ablage mit Feuerlöschern, Multi - Warn, Handlampen, 2x Euroblitz und umfassenden Nachschlagewerken, wie z.B. Hydranten- und Objektpläne.
Das Fahrzeug lief später als MTW der 3 Generation bei der Feuerwehr Schwalbach weiter und wurde 2010 außer Dienst gestellt.
TLF 16/25
Indienststellung
1987
Außerdienststellung
2019
Modell
IVECO 120-25 AW
Das Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 verfügt über einen großen Löschwasserbehälter (2500 Liter), der eine erste Brandbekämpfung ohne externe Wasserversorgung über Hydranten oder offene Gewässer ermöglicht. Daher ist es hauptsächlich mit Material zur Brandbekämpfung beladen, verfügt aber darüber hinaus noch über Komponenten für Technische Hilfeleistungen.
Hierunter fällt ein hydraulisches Schneid- und Spreizgerät, welches vor allem bei der Rettung von verletzten Personen aus verunfallten Fahrzeugen seinen Einsatz findet.
MTW 3. Generation
Indienststellung
1990
Außerdienststellung
2010
Modell
Volkswagen Transporter T3 Syncro
Der MTW 3. Generation war der alte ELW 2. Generation. Somit hat sich das Fahrzeug nun der Zubringung von Personal und kleineren Geräten an die Einsatzstelle gewidmet.
GW-Mess
Indienststellung
1996
Außerdienststellung
2010
Modell
Volkswagen LT 28
Das Fahrzeug stammte aus der Landesbeschaffung des Landes Hessen im Rahmen des nuklearen Katastrophenschutz.
Die Aufgabe des GW-Mess war es, bei einem Störfall innerhalb einer Nuklearenanlage die Umgebung an festgelegten Messpunkten auf radioaktive Kontamination zu untersuchen. Dazu konnten Luft-, Boden- oder Wasserproben genommen werden.